Die Tschechische Republik ist rund viermal kleiner als Deutschland, zieht aber dennoch zahlreiche deutsche Touristen an. Die Gründe sind vielfältig und reichen von günstigen Preisen bis zu kulinarischen Leckerbissen. Beliebte Reiseziele sind die Hauptstadt Prag sowie das Böhmische Bäderdreieck, das aus den Kurorten Karlsbad, Marienbad und Franzensbad besteht. Doch auch abseits dieser Touristenmagnete hat Tschechien viel zu bieten.
1. Bevor es nach Tschechien geht – die Vignette nicht vergessen
Rund 22 Millionen Besucher verzeichnete die Tschechische Republik im Jahr 2023. Davon stammten 2,3 Millionen aus Deutschland. Die Bundesbürger stellen hier traditionell die größte Gruppe der ausländischen Touristen.
Ein Grund: Der Weg nach Tschechien ist nicht weit. Wer mit dem Auto von Berlin nach Prag fahren möchte, muss dafür nur rund vier Stunden einplanen.
Das Auto ist seit Jahren der Deutschen beliebtestes Verkehrsmittel auf Reisen. Hauptsächlich liegt das an der Flexibilität, die es bietet. Urlauber, die auf vier Rädern in die Tschechische Republik fahren möchten, sollten sich jedoch zuvor über die Regeln im Straßenverkehr informieren. Diese unterscheiden sich teils deutlich von denen in Deutschland:
- Die Promillegrenze beträgt 0,0.
- Außerorts liegt das Tempolimit nicht bei 100 Stundenkilometern, sondern bei 90 Kilometern pro Stunde.
- Auf allen Straßen muss ganzjährig mit Abblendlicht gefahren werden – auch tagsüber.
- Bei Verkehrskontrollen ist der Alkoholtest beim Fahrzeugführer obligatorisch.
Zudem sollten Urlauber daran denken, dass sie auf Autobahnen sowie einigen Schnellstraßen eine Vignette für Tschechien benötigen. Verstöße gegen die Vignettenpflicht ziehen teils hohe Strafen nach sich. Bußgelder bis zu 20.000 Tschechische Kronen können drohen.
2. Vorsicht vor Betrügern in Prag
Prag gehört zu den Top-Touristenstädten in Tschechien. Wo Urlauber sind, halten sich jedoch oft auch Betrüger auf. Um diesen nicht ins Netz zu gehen, sollten Touristen über die gängigen Maschen Bescheid wissen:
- Insbesondere rund um belebte und beliebte Stadtviertel sind „falsche“ Polizisten unterwegs. Im Rahmen fingierter Verkehrskontrollen bringen sie Urlauber um ihr Geld.
- In der Nähe von Wechselstuben bieten vermeintliche Geldwechsler den Umtausch von Euro in Tschechische Kronen besonders günstig an. Meist täuschen sie Touristen jedoch mit Falschgeld.
- Rund um die Sehenswürdigkeiten in Prag lauern unlizenzierte Taxifahrer den Urlaubern auf. Durch manipulierte Taxameter drohen selbst bei kurzen Strecken horrende Fahrtkosten.
Wer das Auto in Prag stehen lassen möchte, um die Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden, sollte ebenfalls vorsichtig sein. Betrüger verkaufen gefälschte Tagestickets für Bus und Bahn zu überhöhten Preisen.
3. Nur Bares ist Wahres: Tipps für den Geldwechsel
Obwohl die Tschechische Republik bereits seit 2004 Mitglied in der Europäischen Union ist, wurde der Euro noch nicht eingeführt. Die offizielle Währung sind die Tschechischen Kronen. Dabei entspricht ein Euro rund 25 Kronen.
Urlauber können in Tschechien entweder Geld am Automaten abheben oder umtauschen. Letzteres gelingt in Postfilialen, Banken sowie offiziellen Wechselstuben.
Für den Geldwechsel wird in Hotels sowie privaten Wechselstuben eine Kommission in Höhe von bis zu zehn Prozent fällig. Für die Urlaubskasse ist es sinnvoller, das Geld in der Bank zu tauschen. Hier beträgt die Kommission nur ein bis zwei Prozent.
4. Geheimtipps für Urlauber
Neben Prag sowie den berühmten Kurorten in Tschechien gibt es einige unbekanntere Urlaubsjuwelen:
- Krumau liegt im Dreiländereck zwischen Tschechien, Deutschland und Österreich. Das südböhmische Örtchen punktet mit seinem mittelalterlichen Charme und der prächtigen Schlossanlage.
- Budweis ist jenen ein Begriff, die gern das tschechische Bier genießen. Die Stadt lockt jedoch nicht nur mit ihrer traditionellen Brauerei. Auch der historische Stadtkern lädt Touristen zum Entdecken ein.
- Olmütz befindet sich in der Provinz Mähren und birgt einige Kulturschätze der Tschechischen Republik. Dazu zählt eine Dreifaltigkeitssäule aus dem 18. Jahrhundert, die einen Platz auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste innehat.
Neben den vielen historischen Dörfern und Städten beeindruckt Tschechien Besucher auch mit seinem Naturreichtum. Für einen Roadtrip bieten sich etwa Strecken durch das Riesengebirge oder den Böhmischen Wald an.
5. Für Leib und Seele: typische Leckereien aus der Tschechischen Republik
Wer in Tschechien urlaubt, sollte sich die Spezialitäten des Landes nicht entgehen lassen. Bekannte Snacks sind:
- die Marienbader Oblaten
- süß oder herzhaft gefüllte Buchteln sowie
- die mit Sahne und Obst gefüllten Waffelhörnchen
Für den größeren Appetit bietet sich ein Abstecher in die tschechische Hausmannskost an. Ein besonders beliebtes Gericht ist der Schweinebraten mit Knödeln und Sauerkraut. Dazu wird gern ein helles Bier serviert.
Weniger bekannt und eher etwas für Mutige ist „der ertrunkene Mann“. Was nach einer maritimen Speise klingt, ist in Wirklichkeit eine Bockwurst aus Rindfleisch, Schweinefleisch und Schmalz. Diese wird aufgeschnitten und mit Senf bestrichen. So weit, so klassisch. Ungewöhnlich ist jedoch, dass die Wurst für mehrere Tage in einer Flüssigkeit aus scharfen Chilischoten, Essig und Gewürzen mariniert.